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Was denkt eigentlich … Catherine Gaudry? › absatzwirtschaft

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Was denkt eigentlich … Catherine Gaudry? › absatzwirtschaft

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Catherine Gaudry ist Head of Talent and Transformation sowie Managing Director International bei Scholz & Friends. Seit August verantwortet sie zudem als neues Mitglied im Partnerboard das Ressort „Diversität, Gleichstellung und Inklusion“ des mit Sexismusvorwürfen konfrontierten Agenturnetworks.

Von Anja Sturm
Anfang
August ist Scholz & Friends wegen Sexismusvorwürfen in die Schlagzeilen
geraten. Kurze Zeit später hat die Agentur einen Aktionsplan präsentiert, der
unter anderem die Umsetzung einer Frauenquote auf der Führungsebene von 50
Prozent vorsieht. Wie hoch ist der Anteil denn heute?

CATHERINE
GAUDRY: Zunächst einmal freue ich mich, dass die Themen Diversität,
Gleichstellung und Inklusion, die schon seit zwei Jahren auf meiner Agenda
stehen, jetzt auf oberster Managementebene angekommen sind und ich die Themen
in meiner neuen Rolle künftig noch stärker bewegen kann. In der Beratung beispielsweise
stellen Frauen bei uns schon heute die Mehrheit. Auf den obersten
Führungsebenen haben wir bisher aber noch keine paritätische Besetzung. Damit
sich das ändert haben wir uns selbst die Verpflichtung auferlegt, bis 2022 für
eine ausgewogene Besetzung von Frauen und Männern über alle Führungspositionen
in der gesamten Gruppe zu sorgen.

Warum
nennen Sie den Ist-Zustand der Frauenquote auf Führungsebene bei Scholz &
Friends nicht?

Wir setzen jetzt
unsere volle Kraft daran, die neue Richtung vorzugeben und an ihrer Umsetzung
zu arbeiten. Das ist uns wichtig – nicht mathematische Gleichungen.

Trotzdem
interessiert uns, wie Sie die 50-Prozent-Quote bis Ende 2022 schaffen wollen.

Wir wollen vor
allem ein zukunftsorientiertes Agenturumfeld schaffen, das von einer diversen,
chancengleichen und partizipativen Kultur geprägt ist. Die Quote ist dabei nur
ein Punkt von vielen. Daher kann es diesbezüglich kein Schema F geben, sondern
wir werden bis Ende dieses Jahres individuell für jeden Standort und
Geschäftsbereich schauen, wie wir unser Ziel gemeinsam erreichen können.

Laut einem “Zeit”-Bericht soll ein leitender Scholz & Friends-Kreativer auf einer Weihnachtsfeier sein Geschlechtsteil entblößt haben. Was denken Sie: Warum braucht es eigentlich erst Aktionspläne und Frauenquoten, damit manche Männer sich wie normale Menschen benehmen?

Ich glaube nicht, dass Quoten
individuelles Fehlverhalten verhindern können. Aber darum geht es auch gar
nicht. Unser Aktionsplan soll letztlich ein vielfältiges und gleichberechtigtes
Arbeitsumfeld schaffen, so dass wir in einer immer komplexer werdenden Welt die
bestmöglichen Lösungen für unsere Kunden entwickeln können.

Die
gesamte Agenturbranche gilt ja traditionell als ziemlich Macholastig. Wie
schwer ist Ihr Job?

Die ganze Industrie hat einen langen Weg vor sich. Das ist ein Marathon für alle, in den auch wir schon früh eingestiegen sind. In den vergangenen Wochen aber haben wir ein paar extra “Energy Packs” genommen und gehen die nächsten Etappen jetzt mit besonders schnellen Schritten voran. Daher ist mein Job nicht schwer, sondern wichtig und anspruchsvoll.

Und sonst so?

Es
nervt mich, dass … Alpakas und Rutschen noch immer
kein fester Bestandteil in jeder Agentur sind.

Ich
freue mich auf … viele neue Inspirationen im Austausch mit meinen
Kolleginnen und Kollegen.

Die nächste Sau im Dorf heißt vermutlich … Kollaboration.

Nicht mehr hören kann ich … dass Menschen in Führungspositionen “genau so oder so sein” oder “so oder so aussehen” sollen.

absatzwirtschaft+

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