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Gzuz: Richter besorgt sich Kontoauszüge des Rappers

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Gzuz: Richter besorgt sich Kontoauszüge des Rappers

Strafverfahren
Richter besorgt sich Kontoauszüge – das verdient Gzuz im Monat

Gzuz verlässt am Dienstag einen Saal des Hamburger Landgerichts, hinter ihm sein Anwalt Christopher Posch.

© Daniel Reinhardt / DPA

Im Verfahren gegen den Rapper Gzuz fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe. Auch die Einkünfte des 187-Straßenbande-Frontmanns kommen an diesem Prozesstag zur Sprache. Mit erstaunlichen Erkenntnissen.

Neuer Prozesstag im Strafverfahren gegen den Rapper Gzuz: Der Frontmann der Gruppe 187 Straßenbahn musste am Dienstag erneut in Hamburg auf der Anklagebank Platz nehmen. Dem 32-Jährigen werden unter anderem Verstöße gegen das Waffengesetz, Drogenbesitz und Körperverletzung vorgeworfen. Zusammen mit seinem Anwalt Christopher Posch erschien Gzuz, der mit bürgerlichem Namen Kristoffer Jonas Klauß heißt, vor Gericht. Dann ging es erstmal um seine Einnahmen.

 

„Weil die Angaben zu den Einkünften eher zögerlich erfolgten, wollte ich doch selbst einmal nachfragen“, sagte Amtsrichter Johann Krieten. Das berichtet die „Hamburger Morgenpost“ über den Prozess. Der Richter stellte eine Anfrage bei den Banken und besorgte sich die Kontoauszüge des Rappers. Allein von Januar bis August 2020 habe die Plattenfirma 900.000 Euro überwiesen, mal 230.000 Euro, in einem anderen Monat „nur“ 45.000 Euro. Ein stattliches Sümmchen. Gzuz hebe alle paar Tage mehrere tausend Euro in bar ab.

Gzuz sollen 1000 Euro am Tag bleiben

„Glückwunsch, da haben Sie ja dienstlich alles richtig gemacht. Das verkauft sich ja wie geschnitten Brot“, sagte Krieten zum Angeklagten. Nach den Berechnungen des Gerichts blieben Gzuz nach Abzug von Steuern und Kosten für das Management 1000 Euro am Tag. Anwalt Posch erklärt im Namen seines Mandanten, dass das zu hoch gegriffen sei. Er gehe von 700 Euro am Tag aus.

Doch die richtige Berechnung einer möglichen Geldstrafe könnte das kleinste Problem des Rappers werden. Denn der Staatsanwalt forderte am Dienstag eine Freiheitsstrafe. Ein Jahr und zwei Monaten will Daniel Austen Gzuz hinter Gitter sehen – ohne Bewährung. Der Rapper habe sich in allen Anklagepunkten schuldig gemacht.

Die Liste seiner angeblichen Vergehen ist lang. 2018 soll er eine Schreckschusspistole abgefeuert haben, obwohl ihm das Führen einer Waffe untersagt war. Das belegt ein Video, das Gzuz selbst ins Netz gestellt hatte. In seiner Hamburger Wohnung sollen zudem 17 Gramm Marihuana und 2,5 Gramm Crystal Meth gefunden worden sein. Laut Anklage wurde auch in seinem Haus in Halstenbek eine Schreckschusspistole gefunden.

Rapper wollte Sauerstoffflasche klauen

Dann wird es absurder. Gzuz soll im Februar versucht haben, eine Sauerstoffflasche aus einem Rettungswagen zu entwenden. Im März sei es dann zu einer Tätlichkeit gegen eine junge Frau gekommen, die ein Selfie mit ihm machen wollte. Er soll sie mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben. Bei der 19-Jährigen und den Rettungssanitätern entschuldigte sich Gzuz vor Gericht. Die Frau zog daraufhin ihre Anzeige zurück.

Verteidiger Christopher Posch forderte in allen Anklagepunkten einen Freispruch. „Bei jedem anderen im Saal wäre ein solches Verfahren eingestellt worden“, sagte Posch. Nicht jedoch bei seinem Mandanten, der als „Staatsfeind“ und „böser Gangster-Rapper“ gelte. Am 29. September soll das Urteil fallen.

 

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