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Virtuell wird real! › absatzwirtschaft
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Früher sind sie noch gerudert. Auf dem Neckar und all den anderen Gewässern. Sie trainierten zusammen, maßen sich bei Regatten und feierten danach gemeinsam. Die Zeiten sind zwar noch nicht ganz vorbei, aber eine bemerkenswerte Zahl an Menschen rudert heute daheim. Das Beispiel steht sinnbildlich für reale Herausforderungen, die sich in den virtuellen Raum verschieben – und gilt auch für Geschäftsmodelle der Zukunft.
Von Mathias Haas
Zu Hause auf
dem Rudergerät: Das geht auch nachts, wenn es regnet, im Winter, ohne
Anreisewege, mit Musik – und Wettbewerb gibt’s trotzdem: dem Internet sei Dank.
Virtuelle Ruderclubs mitsamt großen Regatten gibt es ebenso wie virtuelle
Radfahr- oder Laufwettbewerbe. Mitmachen kann jeder.
Virtuelle
Wettbewerbe – das klingt Ihnen zu sportlich? Oder zu abstrakt? Okay, dann
drehen wir das mal um. Man kann mutmaßen, dass die meisten Unternehmen mit
jemandem im Wettbewerb stehen, und zwar ganz real. Was, wenn nun dieser Jemand
auf die Idee kommt, sein Produkt zu virtualisieren oder es zumindest um
virtuelle Komponenten zu ergänzen?
Virtuell wird
real: von L’Oréal bis Immobiliennutzung
Wie L’Oréal,
wo man den Lippenstift seiner Wahl erstmal online aufträgt, damit man wirklich
die passende Farbe kauft. Wie große Immobilien- und Bauunternehmen, die ihrem künftigen
Gebäudenutzer per BIM-Zwilling all jene Daten an die Hand geben, die ihn sein Gebäude
erheblich einfacher und effizienter betreiben lassen.
Klingt vielleicht surreal, wird aber gemacht, und zwar jeden Tag ein bisschen häufiger und besser. Von Ihnen? Vielleicht nicht, aber von Ihrer Konkurrenz. Dabei heißt ja virtuell nicht zwangsweise die Abkehr vom Realen. Im Gegenteil: “Virtuelle Haptik” ist kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung.
Plötzlich die
ganze Welt als Kunde
Nehmen wir
virtuelle Weinverkostungen: Man trifft sich mit dem Weinexperten wie in der
Kellerei oder im Geschäft, nur eben online in einem Chatraum, nachdem die zu
verkostenden Weine nach Hause geliefert wurden. Und man kostet im
Bequem-Outfit, ganz ohne Plexiglas-Scheiben, Masken und die ganzen anderen
Hindernisse. Und der Wein? Schmeckt genau so – und wird alsbald bestellt.
Online natürlich.
Sie merken: Der
Wettbewerb bleibt real, doch der Raum dafür wird virtuell, wird größer. Man könnte
auch sagen: Beim Wettbewerber, der sein Geschäftsmodell virtualisiert, kann plötzlich
die ganze Welt Kunde sein, und zwar mit extrem geringen Hürden.
Vor einigen
Jahren habe ich mal vorhergesagt: Die erfolgreichsten Geschäftsmodelle der
Zukunft werden digitale Geschäftsmodelle sein. Könnte man bejahen. Und jetzt?
Virtuelle
Geschäftsmodelle: besser als gar keins
Angesichts der
aktuellen Situation und der immer besser werdenden Werkzeuge kann die These nur
lauten: Jedes Geschäftsmodell, das nicht mindestens virtuell flankiert wird,
steht zur Disposition! Nein, natürlich nicht das Brot vom Bäcker nebenan, aber
vielleicht schon der Laden drumherum. Amazon, das virtuelle Einkaufszentrum,
hat es vorgemacht. Und irgendwann werden verwaiste Kaufhöfe in den Städten
vielleicht zu Instant-Delivery-Lagern für die Online-Händler.
Unter Umständen
sagen Sie jetzt, da fehlt das Menschliche, das Haptische: Stimmt. Doch wenn wir
mal ehrlich sind, dann haben wir lieber ein Geschäftsmodell, das zwar nicht auf
direktem menschlichem Kontakt basiert, aber dafür – gerade unter den aktuellen
Bedingungen – noch funktioniert als bald gar keins mehr.
Wissen Sie was?
Bis etwas Reales draus wird, sind Ihre Gedanken auch rein virtuell. Tauchen Sie
doch mal tief ein und geben Sie Ihren Ideen später Raum – damit wir gemeinsam
bald wieder rebellisch – ohne Angst und mit Vollgas – die Welt prägen!
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