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Explosionen in Kabul: IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag für sich – Biden droht mit Vergeltung

Explosionen in Kabul: IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag für sich – Biden droht mit Vergeltung

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Explosionen in Kabul: IS-Terrormiliz reklamiert Anschlag für sich – Biden droht mit Vergeltung

Während die Evakuierungen aus Afghanistan noch unter Zeitdruck laufen, erschüttern zwei Explosionen die Hauptstadt Kabul. Vor dem Flughafen ereignen sich erschütternde Szene. Viele Menschen sterben, darunter auch US-Soldaten. Die Lage bleibt angespannt.

Bei zwei Sprengstoffanschlägen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind etliche Menschen getötet worden, zahlreiche weitere wurden verletzt. Auch zwölf amerikanische Soldaten seien getötet und fünfzehn weitere verletzt worden, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Mindestens zwei Selbstmordattentäter hätten sich in die Luft gesprengt. Nach den Detonationen hätten eine Reihe von Kämpfern der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) das Feuer auf Zivilisten und Soldaten eröffnet, sagte US-General Kenneth McKenzie in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. Der IS hat inzwischen den verheerenden Anschlag für sich reklamiert. US-Präsident Joe Biden drohte den Terroristen am späten Abend Vergeltung an.

„Wir werden Euch jagen und Euch dafür bezahlen lassen“, sagte Biden im Weißen Haus. „Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen.“ Das US-Militär werde Einsätze gegen die für den Anschlag verantwortliche Terrormiliz durchführen, kündigte er an. Außerdem sollten die Evakuierungen weitergehen, die USA ließen sich von Terroristen davon nicht abhalten. „Wir werden sie finden, und wir werden sie da rausholen“, sagte Biden mit Blick auf US-Bürger, die sich immer noch in Afghanistan aufhalten. Die US-Soldaten würdigte Biden als „Helden. Sie seien an einer „gefährlichen, selbstlosen Mission“ beteiligt gewesen, „um das Leben von anderen zu retten“. 

Früher am Tag hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) von einem oder mehreren Selbstmordattentätern gesprochen und verurteilte die Bluttat als „absolut niederträchtig“. Die deutsche Luftwaffe flog unterdessen alle Bundeswehrsoldaten, Diplomaten und verbliebenen Polizisten aus dem Krisenstaat aus, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) nach dem Start der letzten Maschine sagte.

Die genaue Zahl der Anschlagsopfer blieb zunächst offen. Laut mehreren Quellen sprachen afghanische Offizielle am Abend von 60 Todesopfern und 143 Verletzten; die Taliban gaben die Zahl der Todesopfer zuletzt mit 20 an. Auf Videos waren zahlreiche Tote zu sehen; es wurde daher befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch deutlich höher als ohnehin befürchtet sein werden. Pentagonsprecher John Kirby sprach auf Twitter von einer „komplexen Attacke“. Merkel sagte, Terroristen hätten es auf Menschen abgesehen, die vor den Flughafentoren gewartet haben. Außenminister Heiko Maas (SPD) sagte: „Wir haben zurzeit keine Informationen über deutsche Opfer.“

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte aus Twitter
integriert.

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Der Sprecher des politischen Büros der Taliban in Doha, Suhail Schahin, erklärte, man verurteile den grausamen Vorfall aufs Schärfste und werde alles unternehmen, um die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Er bestätigte, dass sich zwei Explosionen ereigneten. Eine fand ersten Informationen zufolge an einem der Flughafentore statt, eine weitere bei einem nahe gelegen Hotel.

Die Explosion soll sich in der Nähe des Abby Gates ereignet haben
© BBC / stern

Der lokale Fernsehsender Tolo-News veröffentlichte auf Twitter Bilder, auf denen zu sehen ist, wie Verletzte in Schubkarren transportiert werden. Ein Augenzeuge erzählte dem TV-Sender, die Explosion sei sehr stark gewesen. Der gut vernetzte afghanische Journalist Bilal Sarwari schrieb auf Twitter, ein Selbstmordattentäter habe sich in einer großen Menschenmenge in die Luft gesprengt. Mindestens ein weiterer Angreifer habe danach das Feuer eröffnet. Sarwari berief sich auf mehrere Augenzeugen in dem Gebiet.

Westliche Staaten warnten vor Anschlagsgefahr

Die Sicherheitslage rund um den Flughafen hatte sich zuletzt noch einmal deutlich zugespitzt. Die Bundeswehr hatte bereits am Dienstag berichtet, das zunehmend potenzielle Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Kabul unterwegs seien. Ähnlich hatte sich US-Präsident Joe Biden geäußert. Praktisch täglich versuche ein örtlicher Ableger des IS, den Flughafen anzugreifen, hatte er erklärt. Die Terrormiliz sei auch ein „erklärter Feind“ der Taliban. Biden begründete unter anderem mit dieser Terrorgefahr auch sein Festhalten an dem Plan, die US-Truppen bis zum 31. August aus Afghanistan abzuziehen.

Seit der Machtübernahme der Taliban versuchen Tausende Menschen, aus Angst vor Repressionen ins Ausland zu fliehen. Seit mehr als einer Woche versammeln sie sich rund um verschiedene Eingänge des Flughafens, um auf einen Evakuierungsflug zu kommen. Dabei herrschten rund um den Flughafen dramatische Zustände. Der Andrang stieg dabei noch einmal, wie ein Augenzeuge der Deutschen-Presse Agentur berichtete. Die Menschen stünden an einem Tor „so eng aneinander wie Ziegel einer Mauer“, es gehe keinen Meter voran.

Nach der Explosion setzten US-Soldaten an einem anderen Flughafentor Tränengas ein, um die Menschen auseinander zu treiben, sagte ein Bewohner Kabuls, der an diesem Gate war. Er schätzte, zu dem Zeitpunkt seien dort 2000 bis 4000 Menschen gewesen, die auf einen Evakuierungsflug ins Ausland warteten. Mehrere Frauen und Mädchen seien durch das Tränengas verletzt worden. Bundeswehr-Generalinspekteur Eberhard Zorn sagte am Donnerstag, dass die Bundeswehr seit Beginn des Einsatzes am 16. August 5200 Menschen aus 45 Nationen ausgeflogen habe. Darunter seien 4200 Afghanen und 505 deutsche Staatsbürger.

Anschläge in Afghanistan

Szenen vom Kabuler Flughafen nach der Explosion

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Bilder

Vor 4 Stunden

Verbliebene Deutsche sollen rausgeholt werden

Kramp-Karrenbauer und auch Merkel betonten, dass die Bundesregierung weiter versuchen werde, schutzbedürftigen Menschen die Ausreise zu ermöglichen. „Wir beenden die Luftbrücke mit dem heutigen Tag“, sagte Merkel. „Wir sind mit Hochdruck und Nachdruck dabei, eben Bedingungen auszuhandeln mit den Taliban darüber, wie weitere Ausreisen auch möglich sein werden.“

Angesichts der chaotischen Situation und angespannten Sicherheitslage in Afghanistan lud UN-Generalsekretär António Guterres die Vetomächte zu einem Krisentreffen ein. Diplomatenkreisen zufolge sollen die Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs am Montag in New York mit dem UN-Chef zusammenkommen, um sich über die Lage auszutauschen.

Unter anderem Belgien, Dänemark, Polen und Kanada stellten ebenso wie Deutschland ihre Evakuierungen inzwischen ein, Frankreich plante das für Freitag. Das US-Militär flog binnen 24 Stunden erneut mehr als 13.000 Menschen aus. Nach Angaben des Weißen Hauses flogen die USA und ihre Partner mehr als 95.000 Menschen aus. Auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im pfälzischen Ramstein landeten dabei bis Donnerstag mehr als 14.500 Evakuierte.

Kanzlerin Angela Merkel sagte ihre für Samstag bis Montag geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan ab. Die Entscheidung sei in Absprache mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennet getroffen worden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
kng / fs / les / dho
AFP
DPA

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